Sonnenwirbel

21.04.2014 12:35

Das schöne Wetter im März hatte schon das Fingerkribbeln gefördert, endlich eine Frühlingsseife herzustellen, nur die Zeit dazu fehlte. Gemäss meinem Motto, Seifen zu Festtagen und/oder besonderen Anlässen anzufertigen, habe ich jetzt eine "Osterseife" gemacht, eine Löwenzahnseife gerade mit dem, was ich noch so zu Hause habe.

Um ein möglichst schönes Resultat zu erziehlen, habe ich mich natürlich erst im Netz schlau gemacht, aber mich dann doch für ein weitgehend eigenes Rezept entschieden (Seifenrechner sei's gedankt). Also auf zur nächsten Wiese, ungedüngt und abseits der Strasse und den Hundewegen natürlich, und Löwenzahnblüten sammeln - Handschuhe nicht vergessen, die Blüten färben stark und der Saft aus den Stängeln ebenfalls. Zu Hause habe ich mich entschieden, alle Blütenblätter sorgfältig aus den Körbchen zu entfernen, so dass möglichst wenig grün übrigbleibt, in der Hoffnung, dass die Seife dadurch schön gelb wird. Die Zeit für einen Blütenkaltölauszug wollte ich mir nicht nehmen, denn die Seife sollte ja noch am selben Abend hergestellt werden. Also feste Fette (Kakaobutter, Kokosfett, Bienenwachs) schmelzen und gleichzeitig auch einige Blütenblätter mit erwärmen. Zum schnelleren Abkühlen dann Oliven-, Raps- und Rizinusöl beigeben. Mit weiteren Blütenblättern einen Aufguss zubereiten und auskühlen lassen, die Blütenblätter zur Seite geben und das NaOH in der Flüssigkeit auflösen. Mit wenig Flüssigkeit noch schnell ein wenig Honig auflösen und mit den Blütenblättern mischen. Seifenfette und Lauge auf dem Balkon auskühlen lassen, laut unseren Lehren ja, bis ca. 30-35°C, aber es war so kalt draussen, dass ich die Fette schon fast wieder aufschmelzen musste. Gut rühren hat dann aber auch geholfen. Lauge zugeben unterrühren, die Honig-Blüten ebenfalls beigeben und den Seifenleim gut rühren. Der Leim hat sehr schnell angedickt, so dass ich den Mixer nur kurz eingesetzt habe, um die Blütenblätter zu zerkleinern. Nun noch das Mandelöl mit den Duftölen zur Überfettung gut unterrühren und dann den Leim in die vorbereitete Form abfüllen.

Sehr zu meinem Erstaunen hatte die Farbe des Seifensleims gar nichts mit den Bildern im Internet gemeinsam. Keine gelbe Seife, die mit der Farbe des Löwenzahns gemein sein könnte, sondern eine schöner oranger (mal nicht brauner) Seifenleim ist nun in der Form. Ich bin gespannt, was mich nach dem Isolieren der Seife erwarten wird. Das Ergebnis ist unter Seifäposcht zu finden.