8. Juni 2107 Wildkräuterspaziergang ....

8. Juni 2107 Wildkräuterspaziergang ....

.... im Hudelmoos und das auch noch bei Vollmond. Da hiess es, sich gut vorzubereiten.

Mit der Kamera das Moos durchstreifen, sich die ungefähren Wege merken und einige besondere Pflanzen entdecken, ist nicht Arbeit sondern pures Vergnügen. Ganz besonders dann, wenn sich das Highlight des Rundgangs auf den letzten Metern finden lässt.

 

Gleich vorab, ganz klar das Hudelmoos ist ein Naturschutzgebiet und daher hiess es, mit den Augen zu schauen und die Pflanzen zu schützen. Unter diesen Voraussetzungen und einigen Hinweisen zum Umgang mit Wildkräutern als Heilpflanzen oder als Beigabe zu leckeren Gerichten, machte sich die Gruppe Frauen der Landfrauen Muolen mit mir auf den Weg durch die wunderbare Landschaft. Vorbei an verschiedenen Weiern stiessen wir auf die verschiedensten Kräuter, schauten sie uns an und sammelten, wie und wo wir sie für uns nutzen können.

 


Nelkenwurz   
Nelkenwurz wurde ind er Volksheilkunde als Ersatz für Nelken genutzt und vorallem bei Zahnschmerzen verwendet.

Mädesüss
Mädesüss gilt als Namensgeber für das Aspirin, da das Kraut Salicylsäure enthält. Volksheilkundlich wird es gerne bei Fieber genutzt, gegen Kopfschmerzen hilft leider nur begrenzt, trotz der Namensgebung.

Storchenschnabel

Der Storchschnabel ist ein Verwandter der Geranie, was uns die hübschen, aber kleinen Blüten beweisen. Im Unterschied zur Geranie riecht er jedoch ziemlich herb, sodass er auch oft "stinkender Storchschnabel" genannt wird. In der Heilkunde hilft uns der Storchschnabel bei Problemen der Haut und des Verdauungssystems.


 

Den meisten Gartenbesitzern gilt der Giersch, auch Dreiblatt genannt, als lästiges Unkraut, das so hartnäckig ist, dass man es nie wieder los wird. Dabei war Giersch früher in der Volksheilkunde sehr geschätzt um Gicht und Rheuma zu behandeln. Man kann den Giersch jedoch als Wildgemüse essen und dann ist man mitunter froh, soviel von ihm zu haben.

Ausserdem hat der Giersch Heilkräfte und kann die Harnorgane und den Stoffwechsel fördern.

Die Knoblauchsrauke ist eine verbreitete Pflanze aus der Familie der Kreuzblütler. Sie fällt auf durch ihr Knoblauchsaroma. Dadurch ist sie ein Wildgemüse, das auch nach dem zeitigen Frühjahr, wenn die Bärlauch-Saison vorbei ist, noch mit diesem würzigen Geschmack verwöhnen kann.

Ausserdem hat die Knoblauchsrauke einige Heilwirkungen sowohl für die Atmungsorgane als auch bei Wunden.

Die rosa blühende Heilpflanze mit purpur überlaufenen Blättern ist in ganz Europa verbreitet. Nicht verwandt mit der Brennnessel, sondern ein Lippenblütler. Das ganze Kraut ist wirksam bei Hämorrhoiden; ein Tee bei Erkältungen: Wirkt auf die Nieren und wirkt schweißtreibend.

Die Blutwurz ist eine mittelgrosse, verästelte Pflanze mit leuchtend gelben Blüten. Wie der Name schon andeutet, enthält der Wurzelstock einen roten Farbstoff, der schon früher im Rahmen der Signaturlehre dafür sorgte, dass die Wurzel als Mittel gegen Blutungen verwendet wurde.

Durch ihren Gerbstoffgehalt kann die Blutwurz jedoch auch Entzündungen im Mund- und Rachenraum lindern, und gegen Durchfall wirken.

Dank ihrer wundheilenden und blutstillenden Eigenschaften kann man sie auch äusserlich gegen Wunden einsetzen.

Das Hirtentäschel wächst dünn und unscheinbar an Wegrändern und wird kaum wahrgenommen, weil es so kleine Blätter hat. Wenn man es kennt, erkennt man es an seinen kleinen dreieckigen Täschchen. Die bekannteste Heilwirkung ist die blutstillende Wirkung des Hirtentäschels. Daher wird nach Geburten auch gern Hirtentäscheltee getrunken, um die Nachblutungen zu minimieren. Auch gegen zu starke Regelblutungen kann man Hirtentäschel erfolgreich einsetzen.

Ausser diesen bekannten Wirkungen hilft das Hirtentäschel jedoch gegen ein breites Spektrum von gesundheitlichen Beschwerden. Beispielsweise reguliert es den Blutdruck, fördert die Verdauung und heilt Ekzeme.

 

Aber nicht nur diese und einige weitere Heilpflanzen fanden wir auf dem Weg durch das Moos. Nebst den wunderschönen Lilien fanden wir auch verschiedene Knabenkräuter und sogar, eben das absolute Highlight ein braunes Frauenschüchen, selten genug und wunderschön anzuschauen.

 

Den Abend liessen wir am Lagerfeuer ausklingen. Schlangenbrot und Quark mit Wildkräutern abgeschmeckt (ausserhalb des Schutzgebietes gesammelt) für den Gaumen, den unsere Gedanken als Dank an den vollen Mond und die Natur mit einer Gabe Kräuter ins Feuer und liessen alles in Rauch aufgehen.